Schloss Wolkenburg

 

Unter der Herrschaft der Grafen von Einsiedel wurde die Burganlage in Wolkenburg schon im 17. Jahrhundert zum Wohnschloss umgebaut. Dennoch blieben der ovale Grundriss des Gebäude-Komplexes und einige Details der Burg, wie Gewölbe  und Reste romanischer Fenster, bis heute sichtbar.  
Das Erscheinungsbild des Schlosses in unserer Zeit prägte jedoch Detlev Carl Graf von Einsiedel (1737-1810), der als Minister, Ökonom, Unternehmer und Kunstliebhaber großen Einfluss auf die sächsische Politik hatte. Er ließ das Hauptgebäude im Stil des Klassizismus umgestalten. Dabei entstand der Festsaal, der von sächsischen Hofbaumeistern mit Motiven aus der Antike versehen wurde.  
Hinzu kommt die Bibliothek im oberen Teil des Wohnbereichs der Grafen, die heute als architektonisches Kleinod von europäischem Rang gilt. Denn die Bücher-Schränke erstrecken sich nicht nur über zwei Etagen. Vielmehr bildet der Raum ein Gesamtkunstwerk im venezianisch-neogotischen Stil, dass Büchern und dem darin enthaltenen Wissen einen feierlichen Rahmen gab.    
Das Hauptgebäude des Schlosses wird durch das so genannte Witwenpalais ergänzt, dass 1873 im schlichten Stil der Neorenaissance gebaut wurde.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Schloss Wolkenburg im Rahmen der Bodenreform enteignet und kam in Besitz der Gemeinde Wolkenburg, später: Wolkenburg-Kaufungen. Durch Eingemeindung ist die Stadt Limbach-Oberfrohna seit 2000 der Hausherr.
Von 1945 bis 1999 dienten die Räume des Schloss-Komplexes hauptsächlich als kleine private Wohnungen. Daneben hatten solche Einrichtungen, wie die Schulküche, ihr Domizil in den historischen Mauern.  Seit 11 Jahren finden verstärkt Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten statt. In den ehemaligen gräflichen Wohnräumen befindet sich heute die museale Ebene mit Kabinetten (Einsiedelkabinett, Fritz von Uhde Kabinett und Lauchhammereisenkunstguss Kabinett). Weitere zwei Räumlichkeiten werden für Sonderausstellungen genutzt.